Warum nachhaltig Shoppen?

Nachhaltig shoppen? Ein Thema, das in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Und das ist aus meiner Sicht auch sehr gut.

In diesem Beitrag will ich dir zeigen, warum es wichtig ist beim Shoppen auf Nachhaltigkeit zu achten.

Die Modeunternehmen und die Konsumenten.

Wir laufen ständig den neuesten Trends hinterher. Wir verlangen damit von den Modeunternehmen immer wieder neue Kollektionen mit sich ändernden Motiven, Schnitten und Mustern. Aber warum eigentlich? Ist das nachhaltig shoppen?

Das Henne-Ei-Problem: Angebot und Nachfrage oder Nachfrage und Angebot?

Unsere Nachfrage bestimmt den Markt, denn die Modeketten machen das mit und wollen natürlich die Nachfrage bedienen. Die immer wieder neuen Kollektionen lassen in uns das Verlangen erwachen, ständig etwas Neues zu brauchen und haben zu wollen. Dazu kommt noch, dass die neuen top modischen Stücke günstig sind und sogar immer noch ein bisschen günstiger werden. Schlussendlich muss ich mich noch nicht mal mehr entscheiden, sondern kann gleich alle meine Favoriten kaufen. Wer kennt das nicht?

Nachhaltig shoppen ist im Trend- aber noch nicht genug!

Klar wächst seit den letzten Jahren der Gedanke an den Umweltschutz und entsprechend wandelt sich auch langsam das Konsumverhalten. Nachhaltige Labels sprießen aus alle Löchern und immer mehr konventionelle Modemarken werden aufgefordert mehr Transparenz hinsichtlich der Produktion zu zeigen. Doch letztlich ist die Textilindustrie einfach massiv gewachsen und eine der top Umweltsünder. Der Modewahnsinn, der letzten Endes durch unsere Nachfrage entstanden ist, zerstört unsere Umwelt. Und das ist sicher nicht nachhaltig shoppen!

Warum es schlecht für die Umwelt und für die Menschen, die die Kleidung herstellen, ist, wenn wir jedem Trend nachjagen und uns immer wieder an den günstigen Kleidungsstücken bedienen, mag ich dir mit diesem Artikel erzählen. Solltest du dich nach dem Artikel oder auch schon jetzt fragen, wie du dein eigenes Konsum- und Nutzungsverhalten ein wenig nachhaltiger gestalten kannst, dann kannst du dir gerne auch meine 7 Tipps zu mehr Nachhaltigkeit in deiner eigenen Textilwirtschaft anschauen.

Nachhaltig shoppen? Fakten zum Konsumverhalten in Deutschland.

Alleine ich Deutschland hängen mehrere Millionen Kleidungsstücke in den Schränken und warten vergeblich darauf, getragen zu werden. Viele von den Stücken werden, außer zum Anprobieren, nie getragen. Die Kleidung ist billig. Das bedeutet, wir zahlen für Kleidungsstücke einen kleinen Preis. Aber was zahlt die Umwelt? Was zahlen die Arbeiter? Einen sehr hohen Preis. Beide zahlen den Preis ihrer Gesundheit für unsere Schönheit.

Um dir den Textilmarkt noch ein wenig deutlicher zu zeigen, habe ich ein paar Fakten zum Konsumverhalten der Deutschen zusammengetragen.

So viel Kleidung kaufen Deutsche.

Im Durchschnitt besitzt jeder Deutsche 95 Kleidungsstücke in seinem Schrank. Frauen schaffen es im Durchschnitt sogar auf 115 Kleidungsstücke und circa ein Drittel der Bürgerinnen besitzen sogar mehr als 200. Bei 82 Millionen Einwohnern, macht das rund 639 Milliarden Kleidungsstücke, welche in deutschen Haushalten herumgeistern. Diese Menge ist fast unvorstellbar. Hast du mal gezählt, wie viele Teile es bei dir sind?
Jeder Deutsche kauft sich im Durchschnitt zwischen 40 und 70 neue Kleidungsstücke im Jahr. Das sind umgerechnet circa 15 Kilogramm Kleidung jährlich. Frauen schaffen es sogar circa, die Hälfte ihres Körpergewichts in Kleidung zu kaufen.

Shoppingwahnsinn warum es wichtig ist bei der nächsten Shoppingtour auf Nachhaltigkeit zu achten - slowli

Fakten zur Entsorgung von Kleidungsstücken im privaten Haushalt.

Wo viel Neues gekauft wird, da muss auch Platz gemacht werden und demzufolge viel entsorgt werden. Deshalb sind die Deutschen nicht ohne Grund der Europameister im Produzieren von Textilmüll. So schmeißt jeder Deutsche im Durchschnitt fast 5 Kilogramm pro Jahr in die Mülltonne. Fünf Kilogramm rein an Textilien. Kein anderes Land in Europa schafft es Deutschland mit rund 392.000 Tonnen an Textilmüll zu überbieten.
Erschreckend dabei ist, dass nicht mal 1 % der Materialien der entsorgten Kleidungsstücke für die Produktion von neuen Kleidungsstücken wiederverwertet wird. Weiterhin werden nicht einmal 13 % für die Herstellung von anderen Produkten wie Putzlappen oder andere Gegenstände aus Textil verwendet. So kommt es dazu, dass rund 87 % aller Materialien auf der Mülldeponie landen oder verbrannt werden. 341.000 Tonnen. Wahnsinn, oder?

Ebenso erschreckend ist dabei, dass die Zahl der weggeworfenen Kleidungsstücke von Jahr zu Jahr steigt. Betrachtet man den Zeitraum von 2003 bis 2019, so sieht man, dass die Tragehäufigkeit der Kleidungsstücke weltweit um circa 36 % zurückgegangen ist.

Wie viel Geld geben Deutsche im Schnitt beim Shopping für Kleidung aus?

Wenn man sich die Unmengen an Kleidungsstücken anschaut, welche in Deutschland pro Jahr gekauft werden, dann ist es erschreckend zu sehen, wie wenig Geld dafür jeden Monat investiert wird. Nur ungefähr jeder Zehnte gibt mehr als 150 Euro für Kleidung pro Monat aus. Circa 37 % geben jeden Monat unter 50 Euro für neue Kleidung aus. Rund 31 % geben jeden Monat zwischen 50 und 100 Euro aus. Circa 15 % liegen bei den monatlichen Ausgaben für neue Kleidungsstücke bei 100 bis 150 Euro. Natürlich sind das, Unmengen an monetären Mitteln, die monatlich in die Modeindustrie fließen. Vergleicht man aber die Ausgaben mit der Masse an Kleidungsstücken, so kommt man zu dem Entschluss, dass die Ausgaben pro Kleidungsstück sehr gering ausfallen. Diese Zahlen sind ein erschreckendes Indiz dafür, wie viel billige Kleidung gekauft wird. Und damit, wie wenig Menschen sich Gedanken zum Thema nachhaltig shoppen machen.

Die grausame Wahrheit – Der Arbeitsmarkt in der konventionellen Textilindustrie

Auch die Arbeitsbedingungen der Arbeiter, die unsere Kleidung herstellen, ist ein wichtiger Teil beim nachhaltig shoppen. Aber was bedeuten die günstigen Kleidungsstücke für die Arbeitskräfte in den Fabriken und auf den Feldern?

Was verdient eigentlich ein Mitarbeiter in einer Textilfabrik?

Die Menschen, welche in den Herstellungsländern der Bekleidungsindustrie leben, leiden zum einen an dem sehr, sehr geringen Lohn, welchen sie für die mühsame Produktion unter Akkordarbeit für die Herstellung erhalten. So liegt der durchschnittliche Stundenlohn, nach den Recherchen der Süddeutschen Zeitung, innerhalb der konventionellen Textilproduktion bei rund 17 Cent in Bangladesch und bei rund 25 Cent in Kambodscha. In Vietnam verdienen die Fabrikarbeiter ungefähr 29 Cent pro Stunde und in Indien 39 Cent. China liegt im Durchschnitt bei circa 1 Euro pro Stunde.

Puh, Wahnsinn, kein Wunder das unsere Klamotten so unglaublich billig sind. Bevor wir das nächste günstige Kleidungsstück kaufen, sollten wir uns das nochmal ins Gedächtnis rufen und uns ehrlich die Frage beantworten, warum unsere Kleidungsstücke so günstig sind.

Sklaverei – Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik eines kommerziellen Textilherstellers.

Neben dem geringen Lohn leiden die Fabrikarbeiter zum Anderen unter den miserablen Arbeitsbedingungen. Nicht nur die Zwangsarbeit und die Kinderarbeit zählen hierzu. Auch das Fehlen von geregelten täglichen Arbeitszeiten und keine Freizeit. So zeigt eine Recherche der Zeitung »Die Zeit«, dass in einer Baumwollspinnerei zumeist minderjährige Mädchen und zum Teil sogar Kinder unter der Aufsicht von männlichen Schichtarbeitern sechs Tage die Woche je nach Bedarf zwischen 12 und 16 Stunden unter gefängnisartigen Bedingungen schuften. Sind diese Arbeiterinnen dabei auch nur einen Tag krank, so bedeutet dieses, dass sie einen ganzen Monat lang kein Geld bekommen.

Vielerorts gehört die Diskriminierung der Arbeiter ebenso wie die körperliche Gewalt zum Fabrikalltag. Die Zustände in vielen Fabriken der konventionellen Modeindustrie lassen sich von der Rohstoffproduktion bis zur Fertigung der verkaufsfertigen Kleidungsstücke als „Sklaverei“ bezeichnen.

Neben den miserablen Aspekten des Arbeitsumfeldes leiden die Fabrikarbeiter, aber auch die Farmarbeiter bei der Herstellung der Rohstoffe unter den verwendeten Chemikalien und anderen gesundheitsschädlichen Substanzen, welchen sie täglich ausgesetzt sind.

Nachhaltig shoppen! Ein tragisches Unglück, was zum Umdenken anregte. 

Viele der Fabrikhallen und Produktionsstätten sind in einem Zustand, welchen man hierzulande als Ruine bezeichnen würde. Einsturzgefährdet und nur noch zum Abreißen geeignet, kann man Sie ohne Scham bezeichnen. Darüber sollte man wirklich mal nachdenken.
Ein besonders ausschlaggebender Aspekt für Konsumenten, welcher vor allem durch mediale Präsenz endlich zum Umdenken anregte, war das Unglück von Rana Plaza. Die traurige Tatsache, dass in Bangladesch im Jahr 2013 die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte, hat viele Menschen zum Umdenken bewegt.

Denn das Unglück nahm 1.135 Menschen, welche unter erbärmlichen Verhältnissen für uns Kleidung produzieren, das Leben. So zeigt der erschreckende Einsturz, unter welchen Bedingungen in den ärmsten Ländern Kleidung möglichst billig produziert wird. Das alles nur, damit wir günstig shoppen und unseren Kleiderschrank füllen können.

Die Fashion Revolution – Für mehr Transparenz in der Textilwirtschaft.

Um mehr Transparenz in der Textilwirtschaft zu erzielen, wurde nach dem tragischen Unglück die Fashion Revolution Week ins Leben gerufen. Mit dem #Whomademyclothes und dem gleichnamigen Slogan “Who made my clothes?” soll der Druck auf die konventionelle Textilproduktion erhöht werden. Wenn dich das Thema interessiert und du mehr zur Fashion Revolution Week erfahren möchtest, dann schau dir mal meinen Betrag “Who made my clothes – Die Fashion Revolution Week” an.

Legst du nach den gewonnenen Erkenntnissen Wert darauf, dass deine Kleidungsstücke unter der Berücksichtigung von sozialen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden? Das sogar über die gesamte Produktionskette hinweg? Dann ist das nachhaltige Siegel der FAIR WEAR FOUNDATION ein super Anhaltspunkt für deine nächste Shoppingtour. Willst du mehr zu dem Siegel erfahren? Dann schaue dir unseren Beitrag zur FAIR WEAR FOUNDATION an.

Umwelt- und Gesundheitskiller – Das große Pro fürs nachhaltig Shoppen!

Aber was genau ist denn an der Modeindustrie so schlecht für die Umwelt und für unsere Gesundheit und die Gesundheit der Arbeiter in den Fabriken?

Die Modeindustrie und ihr CO₂ Ausstoß.

Die Ellen-Mac Arthur-Stiftung hat analysiert, dass die Modeindustrie für mehr als eine Billion Tonnen CO₂ verantwortlich ist. Somit produziert die Modeindustrie mehr CO₂ als der Flug- und Kreuzschifffahrtsverkehr.

Die Ellen-Mac Arthur-Stiftung sagt sogar, dass es die Modeindustrie im Jahre 2050 geschafft haben könnte für 25 % des jährlichen CO₂-Ausstoßes verantwortlich zu sein. Wenn das nicht ungesund für die Umwelt ist, was dann?

Doch nicht nur der CO₂-Ausstoß zählt zu den Umweltsünden der Modeindustrie. Die Textilherstellung wird nicht ohne Grund zur zweitdreckigsten Branche der Welt gezählt. Lediglich die Öl-Industrie schafft es der Modeindustrie den Thron und die Krone für die dreckigste Industrie der Welt vorzuenthalten.

Chemikalien und der enorme Wasserverbrauch.

Ein besonders schädlicher Aspekt sind die, bei der konventionellen Textilproduktion, verwendeten Chemikalien. Durch das Eindringen von Chemikalien in das Grundwasser, wie beispielsweise Pestizide auf den Baumwollfeldern, wird die Gesundheit der Umwelt, der Tiere aber auch der Menschen stark beeinflusst. Doch nicht nur ins Grundwasser gelangen schädliche Chemikalien. In vielen Fabriken wird das verseuchte Produktionswasser einfach in Flüsse geleitet und gelangt von dort in die Meere. Die so in die Umwelt gelangten Chemikalien verseuchen Fische, Vögel und alle Tiere, welche sich an dem Wasser bedienen oder sogar darin leben.

Verschmutzung von Flüssen und Meeren durch Chemikalien in der Textilproduktion - warum es wichtig ist bei der nächsten Shoppingtour auf Nachhaltigkeit zu achten - slowli

Auch der enorme Wasserverbrauch darf bei der Betrachtung der Modeindustrie nicht vernachlässigt werden. Einer der bekanntesten und auch beliebtesten Rohstoffe bei der Herstellung von Kleidung ist und bleibt Baumwolle. Doch der konventionelle Anbau von Baumwolle verbraucht eine riesige Menge an Wasser. So schwankt die Menge zwischen 3,6 und 26,9 Kubikmetern Wasser pro Kilogramm Baumwolle. Um sich die Dimensionen einmal vorzustellen, mag ich dir ein Beispiel nennen: 3,6 Kubikmeter entsprechen 25 Badewannen. Somit sprechen wir von 25 bis 187 Badewannen voll mit Wasser für die Produktion von nur einem Kilogramm Baumwolle.

Kleidungsstücke aus Polyester – Mikroplastik beim Waschen.

Einer der meist genutzten Rohstoffe, neben der Baumwolle, ist das künstlich hergestellte Polyester. Beim Waschvorgang der Kleidung aus Polyester, oder auch anderen Rohstoffen aus Plastik, gelangen minimal kleine Teile des Plastiks ins Wasser. Bei diesen Teilchen spricht man von Mikroplastik. Das Mikroplastik gelangt auf Umwege von unserer Waschmaschine bis in die Meere.  Somit werden sie zum ungewollten und ungesunden Nahrungsmittelzusatz für alle Meereslebewesen. Über längere Wege gelangt das Mikroplastik auch in unsere Lebensmittel und wirkt sich sowohl auf den Organismus der Meeresbewohner als auch auf unseren Organismus schädlich aus. Wir sind also alle dazu angehalten, Mikroplastik so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Chemie in kommerzieller Mode als Anreiz zum nachhaltig shoppen.

Kleidungsstücke, gerade aus Billigproduktionen, beinhalten in vielen Fällen Chemikalien, welche wissenschaftlich betrachtet wohl keiner auf der Haut tragen sollte. Ebenfalls sollten die Substanzen nicht durch das Waschen der Textilien in die Umwelt gelangen.

Auch günstige Drucke auf Kleidungsstücken beinhalten gefährliche Weichmacher, welche sowohl krebserregend als auch fortpflanzungsschädigend sein können.

Bei der Lederherstellung wird in den meisten Fällen mit Chemikalien gegerbt und gebleicht. Nach dem Bleichen und Gerben bleibt ein chemisches Abfallprodukt übrig, welches gelöste Schwermetalle enthält. Oftmals wird dieses bei der konventionellen Textilproduktion einfach in der Umwelt entsorgt.

Gerben – Gegen die Umwelt.

Chemische Substanzen, welche beim Gerben genutzt werden, sind beispielsweise Chromsalze. Die Restbestände dieser Salze werden über Flüsse und das Grundwasser in der Umwelt entsorgt. Nicht nur, dass die Salze der Umwelt stark schaden, sie wirken sich zudem erbgutverändernd auf den Organismus von Lebewesen aus.

Bleichen – Der Zerstörer.

Das wohl meistverbreitete Produktionsmittel beim Bleichen, welches sowohl in der Lederherstellung als auch in anderen Bereichen der Textilindustrie Anwendung findet, ist Chlor. Chlor ist für die Industrie günstig und effektiv. Aber Chlor kann noch etwas anderes. Es kann durch das Abführen der Bleichreste die Umwelt stark schädigen und zudem die Gesundheit der Arbeitskräfte in den Fabriken zerstören.

Färben – Schön sind alle meine Farben.

Auch das Färben von Kleidungsstücken kann zum echten Umweltkiller werden und ist eine richtige Gesundheitsgefahr für die Konsumenten der Textilien. Werden die bei der Färbung verwendeten Chemikalien nicht ordnungsgemäß ausgewaschen, so können sich kleine Partikel am Körper lösen und zu Hautreizungen bis hin zu Allergien führen. Diese Gefahr reduziert sich zwar, wenn die Kleidungsstücke richtig ausgewaschen und zu Hause vor dem Tragen nochmal in der Waschmaschine durchgespült werden, jedoch hilft das nicht der Umwelt. Denn entweder die Kleidungsstücke werden in der Fabrik richtig ausgewaschen und die Chemikalien gelangen dort ungefiltert in die Flüsse oder die Chemikalien werden zu Hause nochmal richtig ausgewaschen und gelangen dort in den Wasserkreislauf und somit in die Umwelt. Beides hilft zwar im ersten Schritt, dass wir die Chemikalien nicht direkt auf der Haut tragen, aber letztlich werden sie ins Wasser gespült, was gesundheitsschädigend für unsere Umwelt ist und somit auch wieder für uns.

Wie schön – das brauche ich gar nicht bügeln! Knitterfreie Stoffe.

Formaldehyd ist der Zauberstoff, welcher aus einem faltigen Stoff ein knitterfreies Hemd oder eine knitterfreie Bluse zaubert. Doch auch diese Chemikalie gilt in der Wissenschaft als krebserregend, Allergie verursachend und zudem als hautreizend. Somit sollte man sich 2-Mal überlegen, ob man einen solchen Stoff in seinem Kleidungsstück haben möchte.

Die importierte Gefahr NPE.

Die giftigen Chemikaliengruppe Nonylphenolethoxylate (NPE) ist ein Tensid, welches in Deutschland seit geraumer Zeit verboten ist. Jedoch wird NPE in Produktionsländern wie China, Indien und Bangladesch teilweise weiter verwendet. Dadurch gelang diese Chemikalie in den Kleidungsstücken letztlich doch nach Deutschland. Durch das Waschen der Kleidung gelangt dann auch das Tensid über Umwege in unseren Wasserkreislauf. Dort bildet sich aus NPE der Umwelt- und Hormonschädling namens Nonylphenol.

Fazit zum Thema – Warum nachhaltig shoppen?

Rückblickend betrachtet sind Aspekte bezüglich der Umweltbelastung und Gesundheitsgefährdung erschreckend. Auch wenn es bereits zahlreiche Initiativen zur Behebung einzelner Probleme gibt, ist klar: Noch vieles muss sich ändern und wir müssen alle anfangen nachhaltig zu shoppen.

Mal Hand aufs Herz: War dir bewusst, wie viele Chemikalien sich so in Kleidungsstücken befinden? Oder wie viel chemische Substanzen für die Produktion von Textilien verwendet werden und dadurch unsere Umwelt verpesten und Arbeitern, die eh schon für einen Hungerlohn versklavt werden, gesundheitlich so zusetzen? Ist es das wirklich wert? Sollten wir nicht unser Konsumverhalten schnellstens radikal umstellen und der Textilproduktion keinerlei Grund mehr für das Schaffen eines billigen Massenmarktes für Kleidung geben? Als ich den Artikel geschrieben habe, war ich mehr als erschüttert. Klar, sind einige Fakten davon bereits bekannt, aber so richtig bewusst geworden, wie monströs die Textilproduktion eigentlich ist, ist es mir wahrscheinlich auch erst jetzt!

Hier habe ich dir noch ein paar Tipps zusammengestellt, wie du schnell beginnen kannst auf mehr Nachhaltigkeit in deiner eigenen Textilwirtschaft zu achten.

Das wird dir auch gefallen.